Was das Healing Culture Network bietet
Über die Gründung vom Healing Culture Network sprachen Insa Schrader und Steffen Egle im Radio-Interview - gesendet am 26.04.2023 auf SWR 2 im Journal am Mittag .
Kultur auf Rezept ("Social Prescribing") beschreibt ärztlich verordnete und professionell begleitete Kulturerfahrungen wie Museumsbesuche oder künstlerische Aktivitäten im Bereich Malen, Tanz, Musik und Gesang. Angebote legen den Fokus auf soziale Teilhabe und finden daher meist in Gruppensituationen statt.
Kunst und Kultur im Krankenhaus und Pflegekontext hat viele Spielarten. So schaffen jenseits etablierter Kunsttherapien temporäre Events wie Ausstellungen und Konzerte Inspiration und Begegnung wie auch improvisierte Interventionen etwa durch Klinik-Clowns. Kunst am Bau sowie ganzheitliche Planungskonzepte im Sinne von Healing Environment eröffnen sinnliche und stimulierende Raumatmosphären sowie attraktive Arbeitsumgebungen. Letztlich kommt mit Kunst und Kultur Leben ins Haus ‑ für PatientInnen, BewohnerInnen und Angehörige sowie Mitarbeitende.
Health Humanities ist ein Fachgebiet in der (Weiter-)Bildung von Gesundheitsberufen - insbesondere im Medizinstudium. Der Fokus liegt darauf, ein ganzheitliches Selbstverständnis zu entwickeln und zu stärken: Soft Skills im Zusammenhang von Empathie, Kommunikation, Fehlerkultur und Selbstführung werden dabei ebenso vermittelt wie sinnliche Kompetenzen, die etwa über ein erweitertes, anderes Sehen durch Kunstbetrachtung oder praktische Erfahrungen in Storytelling, Tanz oder Schauspiel aktiviert werden.
Healing Culture im BGM ergänzt durch künstlerische und kulturelle Interventionen das Wirkungsfeld der Prävention und Selbstfürsorge.
Healing Culture in der Unternehmenskultur eröffnet über die Begegnung mit Kunst und Kultur innovative Entwicklungsräume für eine ganzheitliche Team-, Selbst- und Unternehmensführung.
Healing Culture | global + lokal
Healing Culture ist in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Großbritannien, Skandinavien, Spanien, Nordamerika und Australien längst als ergänzender Baustein in der Gesundheitsversorgung etabliert. Ebenso setzen Kulturinstitutionen auf Healing Culture als strategischem Ansatz: Mit dem erweiterten Selbstverständnis werden sie zum Ort des Wohlergehens, der Inspiration und Kontemplation - Resilienz und Prävention. Healing Culture bringt damit vielerorts Kunst und Kultur in den ganz normalen Alltag und so in die Mitte des Lebens und bietet wertvolle Potentiale für den Einzelnen wie für die Gesellschaft im Ganzen - etwa als sozialer Katalysator im Rahmen der gesellschaftlichen Transformation.
Global ist Healing Culture angekommen: Die WHO (World Health Organisation) hat 2019 mit einer Meta-Studie eine Auswertung von 3.000 wissenschaflichen Studien vorgelegt und "The WHO Collaborating Centre for Arts & Health" gegründet: Die wohl bedeutenste politische Gesundheitsorganisation der Welt setzt auf Healing Culture. Auch auf nationaler und regionaler Ebene haben sich in vielen Teilen der Welt Institutionen und Organisationen im Kontext Healing Culture gegründet: So unterschiedlich ihre Ausrichtung ist - sie schaffen Vernetzung zwischen Gesundheitswesen und Kulturbetrieb und stärken Wissens- und Erfahrungsaustausch von Fachöffentlichkeit sowie Politik und Zivilgesellschaft.
In Deutschland ist Healing Culture zur Zeit eher Terra incognita und führt (noch) ein Nischendasein. Es gibt zahlreiche Leuchtturmprojekte und engagierte Menschen, doch fehlt es ihnen an Sichtbarkeit, oftmals auch an Kontinuität und an professioneller Vernetzung untereinander sowie in die Öffentlichkeit. Aktuell gibt es weder Ansprechpartner noch Anlaufstellen für Healing Culture.
Hier will das Healing Culture Network ansetzen und diese Leerstelle mit Leben füllen!
Jetzt ist die Zeit für Healing Culture! Nie waren Bedarf, Bewusstsein und Nutzen größer!
Insa Schrader
Initiatorin und Vorstandsvorsitzende, Healing Culture Network e. V.
Healing Culture Network
> Das Healing Culture Network macht als Plattform gute Praxis samt Forschung sichtbar und vernetzt Projektbeteiligte und Interessierte aus Fachöffentlichkeit und Zivilgesellschaft.
> Wir bringen Healing Culture in die Mitte, in den Alltag und ins Leben - im Gesundheits- und im Gemeinwesen wie auch im Kontext von Arbeit und Bildung.
> Wir schaffen gesellschaftliche Akzeptanz durch Professionalisierung und fördern und feiern die Leidenschaft und den Elan der bereits erfolgreich laufenden Aktivitäten im Bereich Healing Culture!
> Wir, das ist ein interdisziplinäres Team von Engagierten - Expertinnen und Experten - aus ganz verschiedenen Bereichen von Kultur und Gesundheit, die sich für Potentiale und Projekte im Kontext von Healing Culture stark machen!
Sie sind neugierig auf Healing Culture als strategischem Ansatz für Ihre Organisation, oder Sie sind schon aktiv in der Umsetzung von Projekten im Sinne von Healing Culture und suchen Austausch zu Gleichgesinnten und weiteren Partnern?
Das Netzwerk als Organisation ist aktuell im Aufbau. Gerne nehmen wir Eure Interessensbekundungen auf und kommen in Kürze auf Euch zu!
Wir freuen uns auf Euch!
Healing Culture Network e. V.
Vorstand
- INSA SCHRADER, 1. Vorsitzende und Initiatorin HCN + Gründerin, healing culture concepts, Berlin
- TORSTEN ANSTÄDT, 2. Vorsitzender HCN + Gründer "Die Gute Stunde-Kultur im Dialog", Wiesbaden
- ISABEL GRÜNER, Schriftführerin HCN + Leiterin Healing Art am RBK (Robert Bosch Krankenhaus), Stuttgart
- THOMAS ISENBERG, Schatzmeister HCN + Geschäftsführer Deutsche Schmerzgesellschaft e. V., Berlin
Weitere Gründungsmitglieder
- STEFFEN EGLE, Direktor, mpk | Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- NATALIE ROTHMANN, Leitung Healing Culture im mpk | Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- BENJAMIN KOSAR, Leitung Kunstvermittlung im mpk | Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- UTE ZANDER, freie Bildhauerin | Transformotion, Wuppertal
- DR. ELKE BACKES, Geschäftsführerin, KURA Concepts gGmbH, Bonn
- TANJA HERMANN, Leitung Unternehmensentwicklung und -kommunikation, Bezirksverband Pfalz, Kaiserslautern
- DOROTHEE RUSTER-HEBEL, Koordinierungsstelle Gemeinwesen und Kommunikation am Pfalzklinikum, Kaiserslautern
- Dr. SABINE AREND, Achtsamkeitstrainerin, Heidelberg
- DR. CHRISTOPH DAMMANN, Direktor Kulturreferat der Stadt Kaiserslautern
- STEFAN SCHACK, Gründungsmitglied IPKG (Institut für Psychologie, Kunst und Gesellschaft e.V.), Bremen
- PROF. HEINZ LOHMANN, Inhaber, Lohmann Konzept GmbH, Hamburg
- JANA ECKERT, Gesellschafterin, ISIS Institut für Soziale Infrastruktur gGmbH, Frankfurt am Main
- MICHAEL GANß, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Medical School Hamburg - Campus Arts and Social Change, Hamburg
- GISELA CLEMENT, Galeristin und Inhaberin, KURA Concepts gGmbH, Bonn
- CLAUDIA KOST, Inhaberin Coaching Kanon, Teutschenreuth
- ANGELA RÜTER, Enthusiastin für Verbindungen, Mühlheim (Ruhr)
- TORSTEN KIEHNE, Klinik-Clown Fernando, Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e. V., Freising
- LOUISA CLEMENT, freie Künstlerin, Bonn
- PROF. DR. MED. DIPL. PSYCH. FRANK ERBGUTH, Präsident, Deutsche Hirnstiftung e. V., Berlin
- ANNETTE BANTEL-KOCHAN, Inhaberin, anbako BGM, Leonberg
- CHRISTOPH BRANDL, freier Künstler, Berlin
- PROF. DR. MED. JOCHEN A. WERNER, Vorstandsvorsitzender, Universitätsmedizin Essen
- ANETTE ZANKER-BELZ, Geschäftsführerin, Lebenslang LEBENDIG Mensch gGmbH, Heilbronn
- PETER TISCHLER, Bildhauer und Initiator Paidoulia e. V., Simbach